Vorurteil
Jogginghose

Angenommen, ein Jogginghosenverbot gibt es nicht in der Schulordnung. Was könnte dann dagegen sprechen? 

Ein viel gehörtes Argument ist: ,,Ich laufe doch auch nicht den ganzen Tag mit eine Jogginghose rum.´´

Stimmt! Warum nicht? Weil wir es nicht wollen. Würde ich es wollen, würde ich es tun. Das ist mein Selbstbestimmungsrecht.

Noch ein viel gehörtes Argument ist: ,,Wenn mein Kind erwachsen ist und zur Arbeit geht, zieht es doch auch keine Jogginghose an.´´ Könnte sein, muss nicht sein. Hut ab, für diejenige, der jetzt schon voraus sehen kann, was sein Kind später mal für eine Arbeitsstelle angeht. Ich kann das nicht und von daher kann ich auch nicht behaupten, dass mein Kind als Erwachsener zur Arbeit keine Jogginghose anziehen wird. Vielleicht wird es Modedesigner für Jogginghosen. Ausserdem leben wir jetzt und nicht später.

Ein weiteres Argument was ich hörte ist: ,, Eine Jogginghose ist Asi (asozial).´´ Uh? Weshalb warum? Verstehe ich nicht. Ich habe zwar eine Vermutung, aber da die Meisten von uns behaupten, sie beurteilen Niemanden auf dem Äußeren, schmunzele ich am besten über dieses Argument.

Noch ein Argument dann: ,,Eine Jogginghose ist respektlos gegenüber Lehrer.´´ Auch hier kann ich leider nicht mit einstimmen. Mir wurde gelernt, Respekt hat alles mit Verhalten zu tun und nicht mit Kleidungsstil. Nächstes Argument.

,,Die Jogginghose ist für auf der Couch.´´ Warum? ,,Weil es so ist.´´ Sorry, zählt nicht.

Sollen unseren Kindern und Jugendlichen  nicht ihren eigenen Stil entwicklen, ihren eigenen Identität? Oder hört das bei der Jogginghose auf einmal auf?

Zugegeben, ich sehe mein 16 Jährige auch lieber in einer Jeans – die schmeichelt seine Figur so schön und im Sommer stelle ich mir eine Jogginghose richtig warm und unangenehm vor. Er kennt meine Meinung.
Er möchte aber keine Jeans anziehen – mein Geschmack ist nicht gleich sein Geschmack – und so schaue ich ihm liebevoll an wenn er vor mir steht und fragt was ich von seiner neuen Jogginghose halte.